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Energieverbrauch im Zugverkehr am Beispiel der Strecke
Hannover - Hamburg
Verglichen
wird der Energieverbrauch (Traktion) einer Zugfahrt von Hannover nach Hamburg über
die Altstrecke mit der über eine deutlich kürzere Neubaustrecke bei
unterschiedlichen Fahrzeiten (Geschwindigkeiten). Die Werte stellen nur eine
grobe Abschätzung dar.
a)
Intercityzug (IC)
Fahrzeit |
Energieverbrauch bei Fahrt über Altstrecke |
Energieverbrauch bei Fahrt
über Neubaustrecke |
80 min |
3500 kWh |
2300 kWh |
75 min |
3900 kWh |
2400 kWh |
70 min |
4500 kWh |
2600 kWh |
65 min |
- |
2800 kWh |
60 min |
- |
3100 kWh |
55 min |
- |
3500 kWh |
(50 min |
- |
4200 kWh) |
b)
Intercityexpresszug (ICE 3)
Fahrzeit |
Energieverbrauch bei Fahrt über Altstrecke |
Energieverbrauch bei Fahrt
über Neubaustrecke |
80 min |
1550 kWh |
1100 kWh |
75 min |
1800 kWh |
1150 kWh |
70 min |
2100 kWh |
1250 kWh |
65 min |
- |
1350 kWh |
60 min |
- |
1500 kWh |
55 min |
- |
1700 kWh |
50 min |
- |
2000 kWh |
45 min |
- |
2400 kWh |
(40 min |
- |
3000 kWh) |
IC = Lok BR 101 + 12 Wagen, ca. 700
t. ICE 3 = 8 Wagen, ca. 450 t. Altstrecke: Entfernung Hannover - Hamburg = 178
km. Neubaustrecke: Entfernung Hannover - Hamburg = 152 km.
Wie die
Darstellung zeigt, muss der Bau neuer Strecken nicht unbedingt - wie vielfach unterstellt - zu einem zwangsläufig höheren
Energieverbrauch im Zugbetrieb führen. Prinzipiell ist sogar eher das Gegenteil
richtig, da bei einer Zugfahrt über eine kürzere Strecke naturgemäß weniger
Energie verbraucht wird als bei Fahrt über die längere Altstrecke; bei
letzterer zudem oft mit der Erfordernis von häufigerem (energievergeudenden)
Bremsen und Wiederbeschleunigen.
Im Falle
der Relation Hannover - Hamburg könnte daher der Energieverbrauch durch eine
nur maßvolle Heraufsetzung der Fahrgeschwindigkeit (und Verzicht auf die
maximal mögliche Fahrzeitverkürzung) in etwa gleich gehalten werden.
[Kompensation des durch die höheren Fahrgeschwindigkeiten bedingten größeren
Energiebedarf durch den sich aufgrund der kürzeren Entfernung ergebenden
geringeren Energiebedarf.]
Bei
anderer Prioritätensetzung könnte die Neubaustrecke ggf. sogar der Senkung des
Energieverbrauchs dienen. Würde etwa auf der Neubaustrecke "nur"
genauso schnell wie heute auf der Altstrecke gefahren werden (200 km/h), so
wäre bei Verkürzung der Streckenlänge auf ca. 85 % der Ausgangslänge [und
Verkürzung der Fahrzeit auf ebenfalls nur noch ca. 85 % der Ausgangsfahrzeit]
auch nur noch ca. 85 % des Energieeinsatzes im Vergleich zu heute erforderlich.
[Fahrzeit zukünftig 65 min statt heute 75 min bei 15 % weniger
Energieverbrauch.]